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Olaf Plotke | Kategorien Meldungen Medizinischer Dienst Westfalen-Lippe |

Experten setzen große Hoffnungen in das neue EU-HTA

Große Hoffnungen setzen Expertinnen und Experten in die Einführung des neuen EU-Health Technology Assessement (EU-HTA) zur Bewertung der klinischen Studienlage von neuen Arzneimitteln und Medizinprodukten auf europäischer Ebene. Das war der einhellige Tenor von Referenten und Fachpublikum beim 18. Diskussionsforum der Sozialmedizinischen Expertengruppe 6 (SEG 6) in Hamm. Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Medizin und aus dem gesamten deutschsprachigen Raum waren angereist, um bei dieser Veranstaltung des Medizinischen Dienstes Westfalen-Lippe dabeizusein.

 

Referentinnen und Referenten des 18. SEG 6-Diskussionsforums.
Bild: Dr. Peter Dinse, Dr. Andreas Rhode, Dr. Martin Danner, Dr. Martin Rieger, Sandra Robert, Dr. Sebastian Werner und Dr. Florian Jantschak (v.l.).

Das Forum stand in diesem Jahr unter dem Motto „EU-HTA. Quo vadis, AMNOG?“ Denn die Frage, welche Auswirkungen die Einführung des neuen Verfahrens auf europäischer Ebene auf das deutsche Verfahren hat, stand im Zentrum des Tages.

Mit Dr. Beate Wieseler, Ressortleiterin Arzneimittelbewertung beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Sandra Robert, stellvertretender Leiterin im Referat AMNOG GBA beim GKV-SV, Dr. Florian Jantschak, Senior Referent in der Abteilung Arzneimittel bei der KBV, Dr. Sebastian Werner, Senior Manager Marktzugang & HTA beim vfa, und Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG Selbsthilfe und Sprecher der Patientenvertretung beim G-BA war das Podium des Diskussionsforums wieder einmal hochkarätig besetzt. Da es sich hier um ein EU-weites Thema handelt, war der virtuelle Besuch vom CDU-EU-Abgeordneten Dr. Peter Liese, Koordinator der EVP im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, besonders wichtig. Er stellte vor allem die Chancen und Vorteile einer einheitlichen Nutzenbewertung heraus.

SEG 6-Leiter Dr. Andreas Rhode hielt das Impulsreferat über die Entwicklung der EU-HTA-Verordnung. Das größte Fragezeichen setzte er hinter den Umstand, dass die europäische Nutzenbewertung nur eine Analyse des vorgelegten Dossiers aufweist, nicht aber eine Bewertung der Daten. Dieses Problem wurde von den anderen Referenten ebenfalls gesehen. Dr. Jantschak erntete Zuspruch für seine Forderung, dass die Bewertung des EU-HTA-Berichts künftig über das IQWiG erfolgen müsse. Das IQWiG ist, wie Dr. Wieseler ausführte, an allen wesentlichen Prozessen des EU-HTA beteiligt.

Deutlich wurde auch, dass sowohl die Zuhörer als auch die Referenten die Entwicklung in der Nutzenbewertung sehr positiv bewerteten.

Dr. Rhode zog am Ende der Veranstaltung ein rundum positives Fazit: „Wir sind von Dortmund nach Hamm mit dem Diskussionsforum umgezogen. Wir bieten einen Livestream an. Das Diskussionsforum hat sich weiterentwickelt, ist moderner und frischer geworden. Aber an dem fachlichen Anspruch, eine Expertendiskussion auf hohem Niveau anzubieten, halten wir natürlich fest. Und diesem Anspruch sind wir einmal mehr gerecht geworden.“

 

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